Dein Leitfaden für die Kollektion: Dein Moodboard
YouTube Video: https://youtu.be/TZp0tj1QGGs
Ein Designer zu sein bedeutet, dass du deinen eigenen Stil aus deiner eigenen Handschrift entwickelst.
Entweder hast du ihn schon, oder du wirst ihn noch finden.
Egal welches Thema du nun wählen wirst, dein persönlicher Stil bleibt, aber
du entwickelst aus einer Inspiration, eine eigene Interpretation.
Bedeutet, du solltest nicht schauen was andere Marken tun, sondern deine eigene Idee für die Kollektion finden.
Mit dieser Lektion heute, lernst du wie du deine eigene Inspiration findest und dein Konzept entwickelst.
Wie finde ich meine eigene Inspiration?
Einer der coolsten Möglichkeiten als Designer ist es für dich, dass du an einem Konzept arbeitest, das du vollkommen alleine zusammenstellst. Das gibt dir die Freiheit, kreativ zu arbeiten. Denn: Modedesigner zu sein, bedeutet auch etwas NEUES zu kreieren. Und mir persönlich war es wichtig, dir die Kreativität näher zu bringen, damit du nicht von anderen Modelabels abschauen musst, sondern dein "eigenes Ding" machen kannst.
Die Frage die du dir zu Beginn jeder deiner Kollektionen stellen solltest ist:
Welches Thema interessiert mich und möchte ich als Inspiration nutzen?
Achte bei deiner Auswahl des Themas auf deinen eigenen Werten welche zu Dir und deiner Marke passen.
Dieses Thema wirst du in einer Konzepterarbeitung zu einen roten Faden erarbeiten.
Ja, diese Zeit kann etwas länger dauern, aber dafür macht es auch Spaß und du wirst dich von deiner Konkurrenz abheben können, weil du es schaffst Storytelling in die Kollektion zu bringen.
Der Aufbau:
Du hast dein Thema gewählt? (Mein Beispiel der Grafik zeigt das Thema Röntgendiagnostik).
Dann geht es an die Recherche. Bedeutet, du sammelst Informationen und Zusammenhänge, die zu deinen Thema passen. Sei während der Brainstorming-Phase freidenkend und finde lieber mehr Zusammenhänge, als zu wenige.
Das Beispiel zeigt dir, wie das Thema in Haupt- und Nebengruppen geordnet werden kann.
Hauptgruppen: Sind banale Schlagwörter, die mit den Thema leicht in Verbindung stehen.
Nebengruppen: Sind Schlagwörter/Themenbereiche, die deine Hauptgruppen unterstreichen.
Wenn du genug Punkte hast, dann ordne deine Gedanken logisch und so, dass du damit auch arbeiten kannst.
Das hilft dir später dein Entschluss zu ziehen und dein Thema zu konkretisieren.
Deine Botschaft hinter der Kollektion:
Deine Aufgabe während der Moodboard-Arbeit ist es, einen Zusammenhand aus verschiedenen Inspirationen festzulegen, damit du deine Botschaft hinter der Idee der Kollektion vermarkten kannst. =Schaffung von Emotion und Alleinstellungsmerkmal.
Ohne eine Inspiration oder ein Thema, wirst du wild umher entwerfen, wertvolle Zeit verschwenden und am Ende eine uneinheitliche Kollektion haben, die keiner versteht.
Die Recherche ist ein Werkzeug im kreativen Prozess und liefert dir nicht nur Informationen, sondern eine Anleitung deinen Weg in der kreativen Phase zu finden. Du schaffst somit, eine starke Kollektion zu kreieren und fokussierter an den Entwürfen arbeiten zu können, weil du "in eine Richtung" designst. So schaffst du eine einheitliche Stimmung in die Kollektion zu bringen und in die spätere Darstellung zu erarbeiten.
Die Recherche ist etwas ganz persönliches, denn du wirst deine ganz eigene Wahrnehmung und Interessen gegenüber das Thema einfließen lassen. Das ist auch gut so, denn jeder Mensch hat gegenüber ein Thema andere Glaubenssätze und Stellung. Somit wird deine Kollektion anders aussehen, als wenn jemand anderes das selbe Thema haben würde.
Ein Beispiel für eine Inspiration, die zum Storytelling wurde:
Hervorragendes Storytelling Beispiel- Raf Simons für Dior 2015: https://www.youtube.com/watch?v=c1zFzYPGFoY
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Wie du zum Thema kommst:
Inspiration ist überall !
Das wirst du früher oder später auch behaupten können. Egal ob es eine Wand sein wird, die du zwei Straßen weiter entdecken wirst, oder du nachts um 4.30 Uhr einen Traum haben wirst, der dich für ein Kleidungsstück inspiriert.
Willkommen im Club der Visionäre. 🤪
Wenn du aber an deiner Kollektion arbeitest, dann solltest du themenbasiert bleiben.
Bedeutet, dass du nicht abschweifen solltest.
Deine spontan gefundene Inspiration kannst du aber in deinen Sketchbook vermerken. (Als Text oder Zeichnung).
So findest du Input für deine Themen-Recherche
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So findest du Input für deine Themen-Recherche 〰️
Pinterest:
Lass dir vom Algorithmus gute Zusammenhänge zeigen. Das gibt dir auch die Möglichkeit, Neue Eindrücke zu bekommen, an die du so gar nicht gedacht hättest.
Lege dir entweder online, oder auf deinen PC einen Ordner an, in dem du die Bilder speicherst und gegeben falls später auch ausdrucken kannst. Die ausgedruckten Bilder kannst du später in dein Sketchbook kleben, damit du nebendran deine Skizzen machen kannst. Das wertet dein Sketchbook auch auf ! 📒
Technologien:
Durch die Globalisierung und der Digitalisierung erreicht die Menschheit immer schneller neue technologische Fortschritte. Der 3D-Drucker ermöglicht es beispielsweise abstrakte Strukturen zu drucken, die als Applikation für ein Kollektionsteil genutzt werden kann. Futuristisch? Nein, denn bei Schuhen wird diese Technik oft angewendet.
Forscher sind gerade dabei, biologisches Leder zu entwickelt oder sogar schon zu vertreiben. Hier meine ich: entweder pflanzlich gegerbtes Leder oder sogar eine biologisch, erzeugte Bakterienmasse die zu ein lederähnliches Material verarbeitet wird. Schaue dir mal diese Designer an: Studio XO, BioCouture oder Iris Van Herpen.
Auch du kannst in der Technologie deine Inspiration finden.
Magazine/Bücher (Online oder Print):
Modedesigner schauen sich nicht nur Modemagazine an, sondern blättern/klicken in Einrichtungs- /Kunst- / oder Lifestylemagazine durch. Oft passen sich die verschiedenen Branchen den Zeitgeist an, was für den Konsumenten bedeutet, dass er von einen Trend umgeben sein wird und dein Produkt auch besser wahrnehmen kann.
Ein Buch (z.B. Bio oder Physik) wird dir aber auch Informationen bieten können, wenn du ein Thema besser verstehen möchtest. Oft verschenken Schulen, oder Bibliotheken Bücher am Eingang. Oder du schaust auf E-Bay Kleinanzeigen.
Tipp: National Geographic Magazine haben sehr gute Fotos, die du für Collagen verwenden kannst.
Historische Kleidung oder Vintage Kleidung:
Kleidung hat sehr oft widerkehrende Designelemente aus der Vergangenheit. Oft verwenden Designer die Einflüsse der 60-er ,70-er oder 80-er Jahre.
Klar, weil der Mensch vorsichtig ist und schon dagewesene Kleidungselemente Sicherheit bieten. =z.B. der klassische Mantel mit Revers.
Spannend können aber auch historische Kleidungsstücke sein, wie die Verarbeitung der Gotik-Kleidung, Ägyptische Gewänder, oder auch die Biedermeier-Epoche.
Modeblogs:
Egal ob bekannte, oder unbekannte Blogs. Oft sind es auch Influencer, die neue Stylingideen bringen. In Modeblogs findest du neue Ideen und Denkansätze gegenüber aktuelle Trends, oder Trends die noch kommen werden. Schaue dir nicht nur die etablierten Blogs an, sondern auch die von unbekannten Blogger*innen. Gefällt dir der Stil, dann baue eine Beziehung zu diesen Personen auf, damit du spätere Kooperationen ermöglichen kannst. (Mit Beziehung meine ich keine Affäre, sondern einen Kontakt.)
Trendvorhersageblogs:
Wie schon besprochen, entscheiden manchmal schon wenige Personen darüber, was morgen Trend sein wird. Anders als wie bei den Mode-Influencer, denken Trendforscher schon an die kommenden Jahren. Ich empfehle dir also auch diese Blogs oder Vorträge anzusehen, damit du sehen kannst, was für ein Trend bald kommen kann.
Reisen, Natur, Kultur, etc.:
Die Welt zu sehen und eine fremde Kultur kennenzulernen ist etwas wunderbares. Globale Denkstrukturen und Traditionen bieten neue Eindrücke die wir ebenso in eine Kollektion einbinden können.
Aber Vorsicht: Befasse dich mit einer Tradition so, damit du auch den Hintergrund verstehst. Traditionen haben immer eine Herkunft und Geschichte, die nicht immer positiv für dich sein können.
Wusstest du: vermeintlich unbekannte Flechtfrisuren haben zum größten Teil einen Ursprung und waren Teil der Kommunikation im alten Ägypten. Durch den Sklavenhandel und mehrere Migrationsschübe verbreitete sich die Frisur unter der afro-amerikanischen Bevölkerung. Für uns scheint es also völlig normal zu sein, aber in anderen Kulturen hat es eben eine negative Herkunft, die aus Respektgründen besser nicht gewählt werden sollten.
Kann also bedeutet, dass wenn du eine Zopf-Flechtung so nutzt, die mit einen Hintergrund des Sklavenhandels in Verbindung gebracht werden kann, du deiner Kollektion und Marke schaden könntest.
Museen, Galerien, Ausstellungen, etc.:
Künstler arbeiten frei und mit verschiedenen Konzepten. Das kann auch dich als Designer inspirieren, in dem du das Thema vielleicht neu aufgreifst, oder dich den Künstler anschließest.
Es muss auch nicht ein Renaissance Gemälde sein, sondern zeitgenössische Künstler greifen den Zeitgeist und aktuelle Denkstrukturen auf, die auch zum nachdenken anspornen.
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Was ein inspirierendes Moodboard beinhaltet:
Ein Moodboard besteht nicht nur aus schönen Fotos, sondern sollte dir die Möglichkeit geben, dein Thema strukturiert darzustellen und deine Kreativität im Gang zu bringen.
Achte dabei die folgende Punkte mit einfließen zu lassen:
1) Schlüsselwörter, Infos und Fakten:
Vermerke unter deinen Grundbegriffen hilfreiche Textnotizen. Das wird dir dabei helfen, die Kollektion gegenüber deinen Kunden besser beschreiben zu können. Du kannst dabei handgeschriebenes oder digitale Aufschriebe verwenden. Wichtig ist nur, dass du deine Themen glaubhaft und mit einer Quelle begründen kannst.
2) Farbkonzept:
Durch deine Fotos erkennst du sicherlich ein gewisses Farbschema. Picke dir aus deiner Recherche die Hauptfarben für deine Kollektion. (Wie bei der Farbenlehre Lektion gelernt.)
Solltest du Zeitschriften oder Fotos verwenden, dann kannst du die Farben auch einzeln hinzufügen. Im Baumarkt gibt es kostenlose Farb-Muster in der Farbabteilung. Hier kannst du ebenso nach Farben Ausschau halten.
Pro-Tipp: Das Haus Dior beispielsweise, gibt den Farben kreative Farbbezeichnungen/Namen. Sei also auch hier kreativ und benenne deine Farben individuell.
3) Stoffkonzept:
Um einen Überblick zu bekommen, welche Stoffe du einsetzen kannst, würde ich dir auch empfehlen nach Textilien zu schauen. Oft kannst du im Stoffgeschäft nach Stoffresten fragen oder auch schon ab 10 cm Stoffstücke kaufen.
Wichtig ist hierbei, dass du die Inspiration im Fokus hast und dir die Preise und das Geschäft notierst.
Schaue nach Stoffe, Druckmotive, Verzierungen, Bänder, Reißverschlüsse, Knöpfe, Garne, usw. die du dir gut für die Kollektion vorstellen kannst. Wenn du später deine Kollektion designst, weißt du wie viel du von etwas benötigen wirst und woher du es bekommst. Dir gefällt ein Stoff? Dann hefte diese neben deinen Skizzen oder zu deinen Moodboard.
Pro-Tipp: Wenn du ein Gewerbe anmeldest, dann wirst du beim Großhandel einkaufen können. Hier hast du die Möglichkeit günstiger einkaufen zu können! Du kannst hierzu bis zu 80% sparen.
Ein Großhändler ist zum Beispiel: https://www.knauf-textil.de/home.html
(Aufgebaut wie ein stationäres Geschäft, aber du kannst auch online bestellen.)
4) Struktur und Ordnung:
Dein Moodboard muss dir Orientierung bieten. Wenn du also dein Thema überarbeitest, dann sortiere deine Themen so, dass du ein Muster erkennst.
Während deiner gesamten Recherche bist du damit beschäftigt, Inhalte zu sammeln und zu sortieren.
Gerade wenn du auch nach dem Kollektionsabschluss ein Portfolio erstellen willst, musst du deine Grafiken und Informationen den Betrachter verständlich aufzeigen können.
Aufgabe 7:
Moodboard – Brainstorming Mindmap - Vom Thema zur Inspiration.
Fragen die du dir stellen solltest:
- Welche Verbindungen findest du mit deinem Thema?
- Sind deine Informationen verständlich ?
- Findest du Formen?
- Inspiriert dich das Thema genug um daraus Kleidungsstücke zu erstellen?
- Hat dein Moodboard genug Schlüsselwörter/Infos/Fakten. = neue Denkansätze.
- Erkennst du ein harmonisches Farbkonzept?
- Kannst du dir erste Stoffe vorstellen, die du nutzen möchtest?
- Kannst du aus all den Punkten eine Kollektionsaussage machen? = Begründung finden.
Checkliste:
✅ Ich erkenne eine Storystrategie/Kollektionsaussage
✅ Mein Moodboard gibt genug Input-Ideen für die gesamte Kollektion.
✅ Mein Moodboard gibt eine kreative Tiefe und Raum für Interpretation.
✅ Meine Idee spricht immer noch meine Zielgruppe an.
✅ Meine Recherche war aufgeschlossen und ich habe neue Denkansätze entdeckt.
✅ Ich habe unterschiedliche Quellen für meine Recherche genutzt.
Merke: Ein gutes Thema ist durchdacht und setzt an der Grundidee an!